#rp15-Speaker: Justin Hall

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Justin Hall; photo credit: Joi Ito (CC BY 2.0) http://bit.ly/1N769Qw

20 Jahre Blogger, das können die wenigsten von uns behaupten – Justin Hall kann es. Trefft den Blog-Pionier, der schon 1994 “Justin’s Links from the Underground” startete, auf der diesjährigen #rp15!

Bloggen fällt heutzutage praktisch schon in die Kategorie “richtiger Beruf”, aber das war im Jahr 1994 längst nicht der Fall. Als der damals 19-jährige Justin Hall sein Blog “Justin’s Links from the Underground” startete, war es noch etwas Außergewöhnliches. Jetzt, gut 20 Jahre später, spricht der Blog-Pionier auf der diesjährigen re:publica. Er ist zwar das erste Mal Speaker auf der Konferenz, war aber schon bei einer Party der #rp14 – er kennt die Journalistin und #rp14-Speakerin Annalee Newitz, die letztes Jahr einen Talk darüber gehalten hat, was der Menschheit für eine wilde, unbeschreibliche Zukunft bevorstehen könnte.

Als Hall sein Blog startete, war es zunächst nicht seine Absicht, seinen Alltag zu dokumentieren, sondern mit den Möglichkeiten des Netzes zu experimentieren, die Spuren darin zu verfolgen und Links mit anderen zu teilen. Da es zu der Zeit noch keine Vorlagen wie Wordpress oder Tumblr gab, programmierte er die Website selbst. Rückblickend sagt er, sein Timing sei hervorragend gewesen, denn Mitte der 1990er Jahre war es nicht so leicht wie heute, einen Internet-Zugang zu bekommen: “Am College zu sein war tatsächlich eine der wenigen Möglichkeiten.”

Langsam entwickelte sich Halls Website von einer Sammlung interessanter Internet-Fundstücke zu einem persönlichen Tagebuch. Von Nacktfotos bis zur Geschichte über die Trennung von seiner damaligen Freundin, von Drogenerfahrungen bis zu seiner Sicht auf die Entwicklung des Webs, Hall teilte seine Gedanken und Erfahrungen mit der Öffentlichkeit, und schuf damit das, was man heute als eines der ersten Weblogs überhaupt ansieht. 20 Jahre später bloggt Hall immer noch auf seiner Website, wenn auch nicht mehr so häufig. Sein Ziel für 2015 ist es, die Webseite bud.com mit neuem Inhalt zu füllen – eine Domain, die er schon seit den 1990er Jahren besitzt.

Und im Mai können wir selbst hören, was der altgediente Blogger zu berichten hat. Er wird über seine Erfahrungen bei der Online-Dokumentation seines Lebens der letzten zwei Jahrzehnte sprechen, uns mit zurück nehmen in diese frühen Blogger-Jahre und die Unterschiede zwischen damals und heute erklären. “Ich habe ändern müssen, wie ich online kommuniziere, so wie ich lernte, andere Menschen besser zu respektieren. Habe ich das nun getan, weil ich älter und sensibler geworden bin? Oder weil das Netz selbst sich verändert hat, und nun noch wesentlich mehr Menschen daran teilhaben?” Wir sind gespannt auf das, was Justin Hall zu berichten hat, und hoffen, dass wir seine Erwartungen für die diesjährige re:publica erfüllen können. Denn sein erklärtes Ziel ist, “mal aus meiner ‘San Francisco, California, United States of America’ Tech-Kultur-Blase herauszukommen” und zu schauen, was die Traditionen und Weisheiten Europas bringen mögen. “Das Internet ist amerikanisch von Geburt, doch das Netz wurde in Europa geboren”, sagt er.

http://links.net/
Justin Hall @jah 

 

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