Nudge! Nudge! – Was Design von Verhaltenspsychologie lernen kann

re:publica 2015
Politics & Society

Kurzthese: 

"Nudging" und das dahinter liegende Konzept des "liberalen Paternalismus" treffen nicht nur in der notorisch kritischen Netz-Community auf die erwartbaren Anti-Reflexe. Dabei könnte es – richtig verstanden und benutzt – ein sehr nützliches und brauchbares Paradigma für das Design sozialer Systeme abgeben.

Beschreibung: 

“Nudging” ist ein Hot topic, spätestans seit Cass Sunsteins und Robert Thalers gleichnamigen Buch, das das Konzept der gesteuerten Verhaltensänderung durch kleine Anstöße unter dem Label “liberaler Paternalismus” propagiert. Barack Obama und James Cameron haben sich schon von den Autoren beraten lassen. Auch die Bundesregierung stellt Verhaltensforscher ein, um “alternative Designs von politischen Vorhaben” zu entwickeln.

Kritiker sehen – befeuert durch das Internet der Dinge – einen manipulativen Soft-Totalitarismus heraufdämmern. Dabei sind manipulative Tweaks der Umwelt zu Zwecken einer verzerrten Entscheidungsarchitektur längst allgegenwärtig: von Straßenhubbeln zur Verkehrsberuhigung über psychologisch optimierte Speisekarten bis zu Lockvögel-Angeboten (Decoys), die unsere Preisvorstellungen unterminieren.

Die Frage ist: cui bono? Wer zieht Nutzen aus Nudging? Sind die Ziele zu begrüßen, die Methoden transparent, und die Akteure legitimiert? Unter geklärten Umständen kann Nudging zu einem neuen Design-Paradigma für Politik und Alltag werden, das tatsächlich die Welt verbessern hilft.

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STG-2
Mittwoch, 6. Mai 2015 - 18:45 bis 19:15
Deutsch/Englisch
Vortrag
Beginner