Lasst uns goldig sein! Lebens- und produktionstechnische Hinweise zur Bewegungsfigur der kleinen und kleinsten Formen

re:publica 2015
Culture

Kurzthese: 

Das Goldige wird allzu schnell mit Kindlichem, Niedlichem und Süßem identifiziert. Das ist aber falsch. Tatsächlich steckt im Goldigen eine starke Bewegungsfigur, von der die Netzkultur angetrieben wird – an die allerdings noch einmal erinnert werden muss, um ihre eigentliche Kraft zu entfalten.

Beschreibung: 

Der Vortrag führt durch Stephan Porombkas eigene Werkstatt hindurch in die Welt der kleinen und kleinsten Formen. Denn an ihnen lässt sich zeigen, auf welche Weise sie in der Netzkultur ihren Stellenwert geändert haben. Weil sie in alten Medienkulturen nur isoliert aufgetreten sind, konnten sie schnell als belanglose Miniaturen abgetan werden. Gerade weil sie sich jetzt aber mit anderen kleinen und kleinsten Formen verknüpfen lassen, entwickeln sie eine ganz neuartige Energie.

Goldigkeit meint genau diesen Moment, in dem Dinge und Gesten ganz kurz zu leuchten beginnen, weil sie diese Energie abgeben. Klingt esoterisch. Ist aber das Gegenteil. Man hat es hier mit einem ganz konkreten Phänomen zu tun. Gezeigt wird, wie sich dieses Leuchten erzeugen lässt und wozu es sich einsetzen lässt. Entwickeln werden daraus ein paar Hinweise, die nicht die Verwerfungen der Netzkultur glätten, aber immerhin Vorschläge machen, wie man auf produktive Weise Gegenwart beobachten und durch kleine Gesten beeinflussen kann.
 

STG-2
Mittwoch, 6. Mai 2015 - 19:15 bis 19:45
Deutsch/Englisch
Vortrag
Beginner

Speakers

Professor für Texttheorie und Textgestaltung