#rp15-Speaker: Addie Wagenknecht

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Credit: Addie Wagenknecht

Als Mitglied des Hacker-Kollektivs F.A.T. Lab, bekannt für seine radikalen Spaßprojekte, bewegen sich die Arbeiten der amerikanischen Künstlerin Addie Wagenknecht zwischen Popkultur und Technologie. Die subversiv-ironische Herangehensweise kritisiert dabei nicht nur die traditionelle Kunst, sondern stellt auch gegenwärtige Positionen der digitalen Kultur in Frage.

Addie will Hackerinnen entgegen der Vorurteile in den Bereich des Sichtbaren rücken und deren Wirken in die Geschichte des Digitalen einschreiben – auf dass sie nie wieder übersehen werden oder in Vergessenheit geraten wie Ada Lovelace. Deshalb gründete Wagenknecht das Deep Lab. Das Kollektiv aus Künstlerinnen, Programmiererinnen, Hackerinnen, Journalistinnen und Wissenschaftlerinnen ergründet das versteckte Potential des Deep Web, den Bereich des Internets, der durch Suchmaschinen nicht zu finden ist, als Ort für Kreativität und Kritik. Im Fokus stehen dabei die Themen Überwachung, Privatsphäre, Codes, Anonymität und Hacking. Im Dezember 2014 veröffentlichten sie dazu den Bericht Deep. Begleitend stellt eine eigene Video-Dokumentation das Wirken des Kollektivs vor. Eine Ausstellung ihrer Forschungsergebnisse ist für Ende diesen Jahres geplant.

Für Wagenknecht ist Hacking ein individuelles Recht und keine Waffe, dafür kämpft sie in ihrem Heimatland Amerika und in ihrer Wahlheimat Europa. Sie findet, dass die prinzipielle Verurteilung eines Hackers als bösartig und kriminell die Möglichkeit der Kritik an Politik, Gesellschaft und Kultur verleugnet, die Hacking als Kunstform besitzt. Dadurch würden grundlegende Freiheitsrechte lahmgelegt.

In ihrem ersten Talk auf der re:publica 2015 – so viel verrät Addie schon einmal – werden voraussichtlich Einhörner eine Rolle spielen.

placesiveneverbeen.com
@wheresaddie

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