Die GIG #rp15 Zusammenfassung!

17192975007_62c98fa9a4_o.jpg

The GIG Maker Space was very popular at re:publica. All different kinds of things were built throughout the 3 days; photo: re:publica/Gregor Fischer (CC BY-SA 2.0)

"Während GIG und re:publica zu Ende gehen, bleibt uns nichts als Anerkennung für eine lohnenswerte und spannende Erfahrung" Ahmed Mohamed Maawy

Ahmed war einer von ca. 70 Teilnehmer aus 47 Tech Hubs, Makerspaces und Inkubatoren aus 24 Ländern die das diesjährige Global Innovation Gathering auf der re:publica zusammengebracht hat. Er hat in Worte gefasst, wie es uns allen geht. Das dritte Global Innovation Gathering war das größte und erfolgreichste bis lang. Neben Bühnen- und Makerspaceprogramm auf der re:publica entstanden diverse Kooperationen zwischen einzenlen Teilnehmern, zum Beispiel eine Austausch zwischen Afrikanischen und Südamerikanischen Hackern. Geplant wurden diese Kooperationen auf dem 2-tägigen Barcamp und einer Tour durch Berliner Hubs, die der re:publica vorangingen.

Der Makerspace in Halle 3 war zwar der Mittelpunkt von GIG an allen drei Tagen, aber auch die Vorträge auf den #rp15-Bühnen konnten sich sehen lassen. Insgesamt gab es 14 Vorträge und Podiumsdebatten.



 GIG-Maker beim "Light Up Your Clothes" Workshop; Foto: re:publica/Jan Zappner (CC BY-SA 2.0).

Alfredo Brillembourg vom Urban Think Tank, einem mit zeitgenössischer Architektur und Stadtplanung befassten Forschungs- und Entwicklungslabor, präsentierte seine Erkenntnisse und moderierte das Gespräch mit drei Innovation-Hub-Leitern aus Afrika: Jon Stever, Geschäftsführer bei The Office in Ruanda, Ricardo Ruiz Freire, Projektleiter bei InCiti/UFPE in Brasilien, und Adam Molyneux-Berry, Mitgründer von iceCairo aus Ägypten. Eine Kernfrage war u.a. wie sich Bürgerbeteiligung in Kommunen besser fördern und somit sicherstellen lässt, dass die Stadt den Bedürfnissen aller Bewohner besser gerecht wird. 

Bilal Ghalib, Tech Catalyst bei GEMSI, arbeitet im Nahen Osten in der Open-Source-Bewegung. Seiner Ansicht nach ist es Zeit, dass alle Hackerspaces, Tech Hubs, FabLabs und Makerspaces da draußen aufhören, sich mit ihren Tools zu beschäftigen und Förderanträge zu schreiben, und sich stattdessen simple, aber wichtige Fragen wie "Was sollen und wollen wir tun?" oder: "Wohin gehen wir?" fragen. In seinem Talk "Don’t change the world, sing with the universe" nimmt er hierzu Position.

Wie kann man mit Hilfe von Technik z.B. Analphabetismus bekämpfen?Das war Thema der Session von Markos Lemma. Sein Team arbeitet mit Kindern in abgelegenen Teilen Äthiopiens. Mit Tablet-Computern wird Kindern das Lesen beigebracht, so lernen sie auch gleichzeitig etwas darüber was die Zukunft der Bildung sein könnte.

Der Vortrag "10 Dinge, die Europa von Kenia lernen kann" hatte den größten Impact auf Twitter. Die drei Speakerinnen, Martha Chumo, Sheilah Birgen, und Mugethi Gitau, zeigten, dass es höchste Zeit sei, das Europa zur Kenntnis nähme, was da im Süden passiert, und präsentierten ihre Lektionen und Innovationen aus dem digitalen Alltag.

Die Rolle digitaler Innovationen und Medien in Friedensbildungsprozesen wurde aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet: Aphrodice Mutangana, Sanjana, Almut Wieland-Karimi (ZIF) und George Hakim, stellten verschiedene Projekte vor: vom Einsatz technologischer Innovationen in Krisengebieten zur Friedenssicherung bis zum Einsatz digitaler Medien in der Kommunalentwicklung, um die Opfer von Konflikten zu unterstützen und den schwierigen Prozess des Peacebuilding zu begleiten. 

Verschiedene Perspektiven wie sich in aller Welt kreative Freiräume für Innovation schaffen lassen, diskutierte der Vortag "Creating Open Spaces For Innovation Around the World". Die Panelisten kamen aus Ägypten, Palästina, Kolumbien und Indonesien und stellten sich die Fragen welche Rolle z.B. Hackerspaces in Ländern einnehmen können, die mit großen gesellschaftlichen und politischen Problemen zu kämpfen haben.

Um die ethischen Herausforderungen von Big Data im Entwicklungskontext ging es in dem Panel "Big Problems, Big Data, Little Privacy" mit u.a. Zara Rahman, Nanjira Sambuli, und David Deissner. Welches Mitspracherecht haben Bürger, wenn es um die Wiederverwendung ihrer anonymisierten oder personalisierten Daten geht, auch wenn es für einen guten Zweck ist?



 Sheila Birgen und David Deissner während des Panels "Big Problems, Big Data, Little Privavy"; Foto: re:publica/Gregor Fischer (CC BY-SA 2.0).

Und schließlich, in unserem letzten Panel auf der #rp15, hat das Global Innovation Gathering Team Europa mal hinterfragt, mit einem entschieden nicht-westlichen Blick auf die Rolle Europas in der globalen Digitalwirtschaft.

Der GIG Makerspace hatte ein bemerkenswert volles Tagesprogramm. Roy Ombatti aus Kenia baute einen 3D-Drucker us Elektroschrott gebaut, Oliver Stickel vom FabLab Siegen hat eine 3D-Druck-Demonstration aufgebaut, die Trillerpfeifen für die Kids ausdrucken konnte, und Tarek Ahmed vom Hackerspace Kairo zeigte wie sich scheinbar leere Batterien wiederbeleben lassen. BesucherInnen der re:publica konnten mit in die Kleidung eingenähten LEDs experimentieren, oder sie als Digital-Graffiti an die Decke kleben, eigene Android-Apps oder ein solarbetriebenes Handy-Ladegerät selber bauen, und noch viel mehr. Der "Caffeinator" hat uns zudem munter und auf den drei Festivaltagen auf den Beinen gehalten.

Das ist natürlich nur eine kleine Einsicht in die GIG-Woche und die vielen Erlebnisse in diesem Jahr. Mehr Information gibt es auf der GIG-Website, die regelmäßig aktualisiert wird und die Vorträge gibt es in einer gesammelten Playlist hier.

Tags: